Weltcup München
Wenn man von einem Weltcup-Bewerb spricht, denkt vermutlich jeder an Österreichs Schifahrer, Schispringer oder eventuell Kletterer. Aber die Königsdisziplin Weltcup gibt es auch im Schießsport, allerdings mit nur 4 bis 5 Wettkämpfen pro Jahr. Umso begehrter sind natürlich die wenigen Startplätze. Für den Weltcup in München, welcher vom 19. bis 23. Mai stattfand, wurde Marie-Theres in das dreiköpfige Aufgebot nominiert. Sicherlich ein Meilenstein in der Karriere unsere jungen Sportschützin.
Waren schon die bisherigen Auftritte beim IWK in München beeindruckend, ist beim Weltcup alles noch einmal eine Dimension größer und beeindruckender. Nicht weniger als 753 Athleten aus 80 Nationen reisen zu diesem Großereignis an. In der Frauenklasse gingen 122 Schützinnen an den Start. Weitere 38 Schützinnen starteten im so genannten MQS-Programm (Minimum Qualification Score). Dabei können einige Schützen außerhalb der Wertung mitschießen, um das für olympische Spiele notwendige Minimallimit zu erzielen. Kein Sportler darf bei Olympia antreten, wenn er in der abgelaufenen Olympiade nicht zumindest einmal das Minimallimit bei WM, EM oder Weltcup erzielt hat.
Für Marie-Theres ging es bei ihrem ersten Weltcup-Einsatz einzig darum, Erfahrung zu sammeln. Eine Platzierung im Mittelfeld durfte schon als großer Erfolg angesehen werden. Nachdem ihr die immer noch vorhandene Nervenentzündung in der Stützhand große Probleme bereitet, war die Erwartungshaltung allerdings nicht allzu hoch angesetzt.
Erwartungsgemäß kam zu Beginn der Serie entsprechende Nervosität auf. 102,7 Ringe nach zehn Schüssen sind zwar nicht schlecht, rechten in dem Starterfeld aber nicht einmal für Mittelmaß. Mit Fortdauer des Wettkampfes bekam sie ihre Nerven aber immer besser in den Griff. Mit 105,2 Ringen in Serie zwei zeigte sie dann, dass ihr Antreten mehr als nur gerechtfertigt war. Nach ca. 25 Schuss wurden aber die Schmerzen in der Stützhand wieder so stark, dass an ein sauberes Schießen nicht mehr zu denken war. 103,0 in Serie drei hat noch halbwegs gepasst, 102,3 Ringe in der letzten Serie gingen dann nur mehr mit viel Kampf. Nichts desto trotz stellten die 413,2 Ringen ein B-Limit dar. Auf ganze Ringe gerechnet waren es 396 Ringe. Auf nationaler Ebene ein Spitzenergebnis. Bei diesem Bewerb belegte sie damit Rang 59 unter 122 Starterinnen. Damit konnte sie sich gerade noch in der ersten Hälfte der Ergebnisliste platzieren. Wie ihr anschließend auch die Trainer bestätigten: für den ersten Weltcup-Einsatz eine wirklich gute Leistung.
Wie hoch das Niveau beim Weltcup ist, sieht man daran, dass für das Finale der besten 8 Schützinnen unglaubliche 418,2 Ringen notwendig waren. Auf ganze Ringe gewertet kamen nicht alle Schützinnen die das Maximum von 400 Ringen erzielten ins Finale.
Der Weltcup-Einsatz in München hat gezeigt, dass es mit der sportlichen Karriere nach wie vor bergauf geht. Mit 413,2 Ringen beim ersten Einsatz dieser Art hat sie ihren Einsatz absolut gerechtfertigt. Die Schützengilde Roppen gratuliert ganz herzlich.