Tiroler Meisterschaften 2018
Die Tiroler Meisterschaften 2018 mit der Luftpistole gingen am 24. Februar im Bundesleistungszentrum Innsbruck über die Bühne. Eine Woche später folgten dann die Wettkämpfe mit dem Luftgewehr. Die Schützengilde Roppen durfte sich heuer wieder über drei Medaillen freuen.
Luftpistole
Beim Luftpistolennachwuchs schaut es in den letzten Jahren in ganz Tirol nicht wirklich rosig aus. Umso erfreulicher, dass unsere Gilde im Nachwuchsbereich heuer gleich drei Starter stellen konnte. In der Klasse Jugend 2 (20 Schuss stehende frei) belegten Simon Pfausler Rang 6 und Simon Wieser Rang 7.
Über Silber freuen durfte sich Christopher Pfausler in der Klasse Jugend 1 (20 Schuss stehend aufgelegt).
Luftgewehr
Den Anfang mit dem Luftgewehr machten heuer nicht wie üblich die Senioren, sondern die Jungschützinnen. Unsere beiden Nachwuchshoffnungen schlugen sich äußerst beachtlich: Hanna Köll belegte mit 389,1 Ringen Rang 8. Und auch Sarah Auer schaffte mit 380,2 Ringen Rang 10 und somit einen Top-Ten-Platz.
Anschließend waren dann Norbert Stefani und Hans-Hermann Auer in der zahlenmäßig stärksten Klasse im Einsatz, bei den Senioren 1. Mit erfreulichen 392,7 Ringen konnte sich Norbert aus seinem Formtief der letzten Wochen befreien und belegte damit Rang 12. Noch besser erging es Hans-Hermann. Er konnte den Formanstieg der letzten Woche bestätigen und erzielte sehr gute 397,5 Ringe. Das reichte immerhin für Rang 6. Besonders erfreulich: mit diesem Ergebnis nutzte er die letzte verbliebene Chance und schoss sich in das Tiroler Aufgebot für die Österreichischen Meisterschaften, die vom 22. bis zum 25. März in Hollabrunn (Niederösterreich) über die Bühne gehen werden.
Am Sonntag startete zuerst Arabella Schauer bei den Juniorinnen. Nachdem sie sich in der laufenden Saison auf ihre bevorstehende Matura vorbereiten musste, war diese von extremen Schwankungen und vielen Aufs und Abs gekennzeichnet. Somit waren auch die Erwartungen vor dieser Meisterschaft eher nieder angesetzt. Leider erwischte sie dann einen wirklich rabenschwarzen Tag. Zu ihrer Nervosität gesellten sich dann recht schnell Probleme mit der Stützhand. Um eine solche Situation im Wettkampf in den Griff zu bekommen, dazu fehlt ihr eindeutig noch die Erfahrung. Und so beendete sie ihren Wettkampf mit enttäuschenden 379,6 Ringen auf Rang 18. Dass sie es besser kann hat sie letzten Jahr gezeigt, wo sie sich sogar für die Österreichischen Meisterschaften qualifiziert hatte.
Im selben Durchgang starteten in der Frauenklasse unsere heißesten Eisen: Katharina Auer und Marie-Theres Auer.Bei beiden war der Anspruch ganz klar: eine Medaille. Entsprechende konzentriert starteten beide schon in den Grunddurchgang. Mit sehr guten 104,4 legte Katharina bereits in Serie 1 den Grundstein zu einem tollen Ergebnis. Am Ende schienen bei ihr 414,3 (auf Ganze: 398) Ringe auf. Rang 3 im Grunddurchgang und somit erwartungsgemäß problemlos für das Finale der besten 8 Schützinnen qualifiziert.
Marie-Theres musste bereits im zweiten Schuss eine dankbar knappe 9,9 hinnehmen. Danach folgten nicht weniger als 38 Zehnerwertungen. Ausgezeichnete 414,8 Ringe bedeuteten Rang 2 im Grunddurchgang. Auf ganze Ringe konnte sie damit ihren persönlichen Rekord von 399 Ringen einstellen.
Im Finale zeigte sich schon nach der ersten Fünferserie, dass alles auf einen Dreikampf um die Medaillen hinauslaufen wird. Sonja Embacher von den Söllern Sportschützen war die einzige, die mit Katharina und Marie-Theres mithalten kann. Wobei nach den ersten 5 Schüssen Marie-Theres – nicht zuletzt aufgrund einer 9.8 von Katharina – mit 52,4 schon 0,8 Ringe Vorsprung auf ihre beiden Konkurrentinnen hatte. Der Rest des Feldes lag da bereits zwischen einem und 4,5 Ringe hinter Katharina und Embacher. Vor ihrer freiwilligen Pause im Nationalkader war Katharina für ihre Finalqualitäten bekannt. Ab der zweiten Fünferserie zeigte sie dann, dass sie langsam aber sicher wieder an diese Zeiten anschließen kann. Mit den nächsten beiden Schüssen übernahm sie die Führung und gab diese bis zum letzten Schuss nicht mehr ab. Die erwähnte 9,8 blieb dabei die einzige Neunerwertung im kompletten Finale (24 Schuss).
Innerhalb kürzester Zeit verlor auch Embacher den unmittelbaren Anschluss an unserer Schützinnen. Marie-Theres konnte den Abstand zu ihrer Schwester immer zwischen 0,2 und 0,7 Ringen halten. Embacher bewegte sich immer ca. 1,5 Ringe hinter Marie-Theres. Bis sich dann nach 18 Finalschüssen auf einmal Fehler bei Marie-Theres einschlichen. Fehler, die sie sich nachher selber nicht erklären konnte. 9,7, 9,6 und 9,3 in Folge führten dazu, dass nach 21 Schüssen plötzlich Embacher ringgleich mit Marie-Theres war. der 22. Schuss würde darüber entscheiden, wer Silber und wer Bronze gewinnen wird. Katharina war da schon mit einem Vorsprung von 3.6 Ringen uneinholbar voraus. Wie gewohnt schoss Marie-Theres schneller und legte eine 10,7 vor. Das Raunen, welches dabei durch die Zuschauer ging, zeigte, dass alle schon mit einem Sieg von Marie-Theres rechneten. Leider ließ sich Embacher davon nicht beeindrucken und konterte mit einer sensationellen 10,8. Damit war Marie-Theres draußen und musste sich „nur“ mit Bronze begnügen. Die letzten beiden Finalschüsse waren dann nur mehr Formsache: Katharina holte sich den Titel der Tiroler Meisterin mit einem überlegenen Vorsprung von 3,5 Ringen.
In der Mannschaftswertung belegte unser Team (Marie-Theres, Katharina und Arabella) den undankbaren vierten Gesamtrang. Auf Bronze fehlten 10,2 ringe.
Fazit
Mit drei Medaillen (1x Gold und 1x Bronze mit dem Luftgewehr, 1x Silber mit der Luftpistole) darf unsere Gilde auch bei diesen Tiroler Meisterschaften ausgezeichnet bilanzieren. Gerade unsere Kaderschützinnen haben wieder einmal gezeigt, dass sie eine feste Größe im Tiroler Schießsport darstellen. Dass sie das auch auf nationaler Ebene sind, dazu haben sie vom 22. bis zum 25. März bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften in Hollabrunn Gelegenheit. Begleitet werden sie dabei von Papa Hans-Hermann, der es heuer nach längerer Zeit wieder geschafft hat, sich für das Tiroler Aufgebot zu qualifizieren. Ebenfalls qualifiziert hätte sich so wie in den letzten Jahren noch Franziska Stefani. Sie musste aber ihre Teilnahme aus terminlichen Gründen absagen.
Die Schützengilde Roppen wünscht ihren drei Startern „Gut Schuß“ und alles Gute in Hollabrunn. Wie es unserem Familienaufgebot ergangen ist, darüber werden wir natürlich hier berichten.