Erfolgreicher Saisonstart
Wie schon berichtet findet heuer die Weltmeisterschaft Mitte August im sibirischen Ulan Ude statt. In den letzten Jahren verteilten sich die entsprechenden Qualifikationswettkämpfe zu solchen Großereignissen über die ganze Saison. Aufgrund der komplizierten Einreisebestimmungen und den langwierigen Beantragungsverfahren für Visa nach Russland muss in diesem Jahr das WM-Aufgebot aber schon Anfang Juni bekannt gegeben werden.
Daher begann für unsere beiden Armbrustschützinnen Katharina und Marie-Theres Auer die neue Saison am vergangenen Wochenende gleich mit einem Mammutprogramm: innerhalb von 4 Tagen mussten vier der 6 ausgeschriebenen Qualifikationswettkämpfe am Landeshauptschießstand in Innsbruck absolviert werden. Die restlichen beiden Wettkämpfe werden in drei Wochen im Zuge des Austria Open 2015 (internationaler Wettkampf) geschossen. Die Qualifikationsrichtlinien sind dabei relativ leicht auf den Punkt zu bringen: es müssen mindestens zwei A-Limits erzielt werden und der Schütze muss in seiner Klasse zudem unter den ersten drei Rängen in der Qualifikation landen. Prinzipiell könnte jede Nation 5 Starter pro Klasse entsenden. Angesichts der hohen Kosten für Transport und Unterkunft muss man davon ausgehen, dass der ÖSB pro Klasse maximal 3 Teilnehmer entsenden wird. Es galt also, bereits zum Saisonstart Nerven zu beweisen und Topleistungen abrufen zu können.
Unsere beiden Schützinnen zeigten dabei einmal mehr, dass sie in ihrer Klasse zur Österreichischen Elite gehören. Katharina konnte sich von Wettkampf zu Wettkampf steigern und erzielte mit 386, 387, 390 und 391 Ringen gleich 4 A-Limits. In der Zwischenwertung der Frauen belegt sie Rang 2, wobei aber die hinter ihr platzierten Schützinnen gerade einmal 3 bzw. 6 Ringe Rückstand haben. Sie wird also in den beiden abschließenden Wettkämpfen noch einmal ihr ganzes Können auspacken müssen, um das begehrte Ticket nach Russland endgültig zu lösen.
Marie-Theres war im ersten Wettkampf aufgrund ihrer Nervosität zu verkrampft und musste sich mit 379 Ringen (B-Limit) zufrieden geben. In den nächsten Wettkämpfen konnte sie sich aber deutliche steigern und erzielte mit 389, 381 und 384 Ringen ein weiteres B-Limit und zweimal das geforderte A-Limit. Auch sie belegt in der Zwischenwertung der U23 weiblich den 2. Rang. In ihrem Fall allerdings mit dem gewaltigen Vorsprung von 36 Ringen auf Rang 3.
Mit zwei bzw. vier A-Limits haben die Schwestern somit den ersten Teil der Anforderungen bereits nach 4 Wettkämpfen erfüllt. Jetzt gilt es in den beiden noch ausstehenden Qualifikationswettkämpfen die aktuelle Position in der Zwischenwertung zu verteidigen. Aufgrund der bisher gezeigten Leistungen sollte das für beide machbar sein. Insgeheim darf also bereits mit der Reiseplanung in das knapp 6.400 km entfernte Ulan Ude begonnen werden. Aber wie gesagt: abgerechnet wird erst nach 6 Runden. Und so ganz nebenbei haben sich beide aufgrund der erzielten Ergebnisse jetzt schon die Zugehörigkeit zum A-Kader 2016 gesichert.