Rifle Trophy Schwadernau
Vom 11. bis zum 13. Mai 2018 fand in Schwadernau (Schweiz) ein Wettkampf im Rahmen der Rifle Trophy statt. Zu diesem Wettkampf wurden Katharina und Marie-Theres vom ÖSB sowohl für die Einzelwertung Luftgewehr als auch für den Teambewerb nominiert.
Einzelwertung
Am Samstag standen die Einzelwertungen auf dem Programm. Im ersten Durchgang war Katharina am Start. Obwohl sehr nervös startete sie sensationell in den Wettkampf. Mit 105,3 Ringen setzte sie sich schon nach der ersten Serie an die Spitze der Zwischenwertung. Eine Position, die sie trotz einer 9,8 und daher eher schwachen 103,7 in Serie zwei verteidigen konnte. Danach machte sie aber keinen einzigen Fehler mehr: mit Serien zwischen 104,2 und 105,3 deklassierte sie ihre Gegnerinnen regelrecht. Am Ende standen sensationelle 628,1 Ringe (auf Ganze 599 Ringe) zu Buche. Damit hat sie zudem den aktuellen Österreichischen Rekord eingestellt.
Im zweiten Durchgang war dann Marie-Theres am Start. Bei ihre lief es leider weniger gut. Von Anfang an schlichen sich immer wieder kleine Fehler ein, die dazu führten, dass einerseits die Zehner nicht ganz genau passten und andererseits immer wieder Neuner fielen. Mit trotzdem recht guten 620,3 (auf Ganze: 592) Ringe belegte sie Rang 11. Auf den erhofften Finalplatz fehlten 1,2 Ringe.
Finale Einzelwertung
Im Finale konnte sich Katharina dann nach den ersten 5 Schüssen an die Spitze setzen. Nach den zweiten 5 Schüssen fand sie sich dann auf Rang 2. Diesen Platz konnte sie lange Zeit verteidigen, immer in Schlagdistanz zur Führenden und eigentlich mit genügend Abstand auf Rang 3. Eine 9,3 und zweimal 10,1 von Katharina in den Schüssen 18, 20 und 21 ermöglichten der Französin Jade Bordet vor dem entscheidenden 22. Schuss plötzlich den Rückstand auf Katharina auf 0,2 Ringe zu reduzieren. Und diese Chance nutze die Französin: mit einer 10,6 überholte sie im allerletzten Moment Katharina, der eine 10,3 nicht ausreichte. Um den Minimalabstand von 0,1 Ringen musste sich Katharina mit Bronze begnügen. Auch wenn noch mehr möglich gewesen wäre: eine ausgezeichnete Leistung.
Teambewerb
Diesmal musste Marie-Theres in der Mannschaft Österreich 1 im ersten Durchgang starten. Ihr Partner Martin Strempfl hatte am Vortag mit 629,2 den Bewerb dominiert. Gute Voraussetzungen also, um den anvisierten Platz im Finale der letzten 5 Teams zu erringen. Und wieder startete Marie-Theres verkrampft mit 102,4 in der ersten Serie. Danach zeigte sich, was Topschützen immer wieder bestätigen: wenn man zornig ist, ist kein Platz für Nervosität vorhanden. Mit einer ordentlichen Wut im Bauch folgten drei Serien jeweils über 104 Ringe. Am Ende leuchteten auf der Anzeigetafel 415,7 Ringe auf. Allerdings lief es diesmal bei Strempfl nicht: 414,4 Ringe waren für ihn definitiv nicht das, was er tatsächlich leisten kann. Das bedeutete nach dem ersten Durchgang Rang 2 und gespanntes Warten auf die Ergebnisse in Durchgang zwei.
Bei Katharina merkte man, wie ein Ergebnis vom Vortag befreiend wirken kann. Von Anfang an schoss sie locker Serien knapp über 104 Ringe. Am Ende waren es sehr gute 416,5 Ringe. Spannend war, wie sich ihr Partner Thomas Mathis schlagen wird. Ihm war es am Vortag gar nicht gelaufen. Aber diesmal zeigte er keine Schwäche und lieferte 415,7 Ringe ab. Damit belegten sie Rang 3 im Grunddurchgang.
Viel Pech hatte wieder einmal Marie-Theres. Mit Rang 6 waren sie gerade nicht für das Finale qualifiziert. Auf die Mannschaft Italien 1 und somit den wichtigen Rang 5 fehlten gerade einmal 0,3 Ringe.
Finale Teambewerb
Da Finale bei einem Teambewerb unterliegt einem ganz speziellen Modus: die Mannschaft muss vorher bekannt geben, welcher der beiden Schützen links steht. Das ist insofern wichtig, weil dieser Schütze immer den ersten Schuss abgeben muss. Der rechts stehende Schütze darf immer erst schießen, wenn der linke Schütze geschossen hat. Trotzdem müssen beide Schützen innerhalb den vorgegebenen 50 Sekunden geschossen haben. Im konkreten Fall wurde – obwohl Katharina eigentlich eine recht schnelle Schützin ist – entschieden, dass sie rechts steht.
Nach den ersten 20 Schüssen (10 Schüsse pro Schütze) lagen Katharina und Mathis dank einer 105,6 von Katharina komfortabel in Führung. In der dritten 10-er Serie ist Katharina dann ein schlechter Neuner ausgekommen und prompt war der Vorsprung auf 0,5 Ringe geschrumpft. Von da an wird dann in Einzelschüssen weiter gemacht, wobei wie schon gesagt beide Schützen innerhalb von 50 Sekunden abgeschossen haben müssen.
Bei den Einzelschüssen wurden sie dann recht schnell von Italien 1 überholt. Vor den letzten drei Schüssen betrug der Rückstand dann 1,4 Ringe. Mit einem starken Finale gelang es unserem Team zwar noch innerhalb dieser drei Schüsse 1,2 Ringe aufzuholen, aber für den Sieg reichte es leider nicht. Mit 0,2 Ringen Rückstand erzielte die Mannschaft Österreich 2 Silber. Und wieder war es die Mannschaft Italien 1, die das glücklichere Ende für sich hatte.
Fazit
Viel Pech für Marie-Theres, die trotz guter Leistungen zweimal knapp an einem Finalplatz gescheitert ist. Katharina, die schon die ganze Saison bei großen Wettkämpfen extrem verkrampft und nervös unterwegs war, hat mit einem Sensationsergebnis aufgezeigt, was wirklich in ihr steckt. Man kann ihr nur wünschen, dass dieses Ergebnis befreiend auf sie wirkt. Das ausgezeichnete Abschneiden beim Teambewerb war dann die Krönung eines tolles Wochenendes. Die Schützengilde Roppen gratuliert beiden Schützinnen, die wieder einmal gezeigt haben, dass sie momentan ganz klar zu den Aushängeschildern des Schießsports im Bezirk Imst und auch im Land Tirol gehören.
Beitrag auf der Homepage des Österreichischen Schützenbundes.