Spitzenplatzierungen bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften 2015
Am vergangenen Wochenende fanden im Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg / Rief die Österreichischen Meisterschaften und Staatsmeisterschaften 2015 mit dem Luftgewehr und der Luftpistole statt. Unsere Gilde war mit insgesamt 6 Startern vertreten. Mit dem Luftgewehr starteten Johannes Stefani in der Klasse Junioren, Franziska Stefani und Marie-Theres Auer in der Klasse Juniorinnen und Katharina Auer bei den Frauen. Mit der Luftpistole waren Elia Schuchter und Fabian Kluibenschädl in der Klasse Jugend 2 am Start.
Junioren
Aufgrund der zuletzt gezeigten Ergebnisse durfte sich Johannes realistische Chancen für einen Platz unter den Top 10 ausrechnen. Mit einem sehr guten Ergebnis wäre sogar ein Finalplatz möglich. Leider konnte er am Wettkampftag diese Form nicht abrufen. Der Wettkampf lief von Anfang an denkbar schlecht. Am Ende musste er sich mit für ihn enttäuschenden 589,3 Ringen und Rang 19 zufrieden geben.
Juniorinnen
Als nächstes waren die Juniorinnen an der Reihe. Für beide Starterinnen war das Ziel klar: so wie im Vorjahr wieder ins Finale der besten acht Schützinnen zu kommen. Für Marie-Theres galt es zudem, die Mannschaftsmedaille aus dem Vorjahr zu verteidigen.
Dann erwischte Marie-Theres allerdings einen rabenschwarzen Start in den Wettkampf. Nachdem sie mit einer 9,9 gestartet war, konnte sie zwei knappe 10-er nachsetzen. Dann allerdings folgen zwei Achterwertungen, die sie vorerst einmal komplett aus der Bahn warfen. Nach der ersten Zehnerserie war sie mit 97,4 Ringen ganz weit hinten im starken Starterfeld zu finden. Von einem Finalplatz konnte zu dem Zeitpunkt weit und breit keine Rede sein. Die zweite Zehnerserie fiel dann etwas besser aus, konnte aber auch noch nicht überzeugen. Erst in den Serien 3 und 4 konnte sie wirklich aufzeigen und sich damit Rang 6 und einen Finalplatz sichern. Gemeinsam mit ihren Mannschaftskolleginnen Maria Weiskopf und Michelle Oberhofer gewann sie die Mannschaftswertung in der Klasse Juniorinnen überlegen mit 26.8 Ringen Vorsprung.
Einen deutlich besseren Start erwischte Franziska Stefani. Sie war nach der ersten Zehnerserie ganz klar auf Finalkurs. Dann riss plötzlich der Faden und 97,8 (93) Ringe warfen sie deutlich zurück. So wie Marie-Theres konnte auch sie sich im Verlauf des Wettkampfs dann wieder deutlich steigern. Mit 100,5 Ringen in Serie 3 kämpfte sie sich wieder an die Finalplätze heran. Es war aber klar, dass sie in Serie 4 noch einmal drauflegen musste, um im Endergebnis unter die besten Acht zu kommen. Sie startete diese Serie zwar mit zweimal 9, leistete sich dann aber in den letzten 8 Schüssen keinen Fehler mehr. Mit hervorragenden 102,4 (98) Ringen erreichte sie Rang 8 und somit den erhofften Finalplatz.
Frauen
Nach dem Gewinn des Tiroler Meistertitels war Katharina hoch motiviert nach Salzburg gefahren. Ihr Ziel war es, die Goldmedaille mit der Mannschaft aus dem Vorjahr zu verteidigen und ihre erste Einzelmedaille bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften mit dem Luftgewehr zu erringen. Gerade bei den Frauen gibt es aber mindestens 10 Schützinnen, die jederzeit für einen Sieg gut sind. In kaum einer Klasse ist die Leistungsdichte so hoch.
Dementsprechend motiviert startete sie dann in den Wettkampf. Mit einer sauberen 100-er Serie (103,9 Ringen bei Zehntelwertung) führte sie nach der ersten Serie das Teilnehmerfeld an. Dann allerdings schlichen sie zunehmend Fehler ein und die einzelnen Zehnerserien wurden laufend schlechter. Am Ende musste sie noch zittern, ob es in dem hochkarätigen Teilnehmerfeld überhaupt für einen Finalplatz reichen wird. Mit dem minimalen Vorsprung von 0,2 Ringe konnte sie sich Rang 8 und somit den Platz im Finale sichern. Nachdem Olympia-Starterin Stephanie Obermoser mit Rang 13 noch schlechter abschnitt als Katharina, reichte es für die Mannschaft Tirol „nur“ für Rang 2. Für die erfolgsverwöhnte Tiroler Delegation eine ordentliche Enttäuschung, für Katharina aber ihre erste Medaille an dem Tag.
Finale
Unsere drei Starterinnen hatten sich somit alle für das Finale qualifiziert. Im gemeinsam ausgetragenen Finale der Frauen und Juniorinnen war die Schützengilde Roppen somit als einzige Gilde gleich mit 3 Starterinnen vertreten. Im Grunddurchgang so richtig überzeugt hatte allerdings keine von ihnen. Die größte Nervenbelastung stellt diesmal allerdings die Zeit vor dem Finale dar. Aufgrund von Problemen mit den Lichtverhältnissen wurde das Finale der Männer abgebrochen und später neu gestartet. Dadurch verschoben sich alle nachfolgenden Programmpunkte. Trotzdem mussten die Frauen und Juniorinnen zur festgesetzten Zeit in der „Reporting Area“ erscheinen und dort volle 50 Minuten auf ihr Finale warten.
Für Marie-Theres ging es dann im Finale ähnlich weiter wie im Grunddurchgang. Sie startete mit zwei Neunerwertungen und konnte dann einen knappen 10-er nachsetzen. Der vierte Schuss war dann so wie im Grunddurchgang eine 8. Damit war der Traum von der Verteidigung des dritten Ranges aus dem Vorjahr frühzeitig ausgeträumt. Die nächsten 6 Schüsse waren dann zwar alles 10-er, der Rückstand war aber nicht mehr aufzuholen. Mit nur 0,1 Ringen Rückstand musste sie als zweite aus dem Finale ausscheiden und belegte somit Rang 7.
Ganz anders startete Franziska. Sie belegt nach den ersten 8 Schüssen den 3 Zwischenrang. Eine 8,8 im 10. Schuss warf sie dann deutlich zurück und mit den nächsten 2 Schüssen musste sie gegen ein vorzeitiges Aus kämpfen. Nur 0,1 Ringe Vorsprung verhinderten, dass sie unmittelbar nach Marie-Theres als Nummer 6 vom Stand gehen musste. Danach bewies sie einmal mehr Nervenstärke. Mit zwei tollen Treffern arbeitete sie sich wieder auf Rang 4 vor. Auf die drittplatzierte ÖSB Kaderschützin Marlene Pribitzer fehlten nur mehr 0,4 Ringe. Die Schützinnen auf den ersten beiden Rängen waren schon deutlich voraus und somit war klar, dass die Entscheidung um Rang 3 und somit eine Einzelmedaille zwischen Franziska und Marlene in den nächsten beiden Finalschüssen fallen wird. Mit zwei tollen Zehnern setzte Franziska ihre Gegnerin dann so unter Druck, dass diese eine 8,3 schoss. Damit war klar, dass Franziska als Abschluss einer tollen Saison ihre erste Medaille bei Österreichische Meisterschaften gewonnen hatte. Den Jubelschrei ihrer Mutter hat man dabei bestätigten Informationen zufolge bis zu den Schützinnen an der Feuerlinie gehört.
Bei den Frauen setzte sich Katharina gleich mit den ersten Schüssen an die Spitze des Klassements. Mit drei Neunerwertungen in Serie gab sie ihren Konkurrentinnen aber die Möglichkeit, wieder zu ihr aufzuschließen. Danach entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Katharina und den beiden derzeit international wohl erfahrensten Schützinnen Österreichs, Lisa Ungerank (SG Zell am Ziller) und Olivia Hoffmann (SG Hötting). Schon recht bald war klar, dass diese drei Schützinnen die Medaillen unter sich ausmachen werden. Mit sieben Treffern nicht unter 10,5 konnte sich Olivia dann ein wenig von ihren Gegnerinnen absetzen. Daher galt es für Katharina, sich im Kampf um Platz 2 gegen die Europameisterin von 2013, Lisa Ungerank, durchzusetzen. Da sie sich in den restlichen Schüssen keinen Fehler mehr erlaubte, gelang ihr dies mit einem Vorsprung von 2 Ringen auch sehr eindrucksvoll. Damit krönte auch sie ihre bisher beste Saison mit der Silbermedaille bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften.
Luftpistole
Am letzten Wettkampftag waren dann unsere beiden jungen Pistolenschützen am Start. Für sie war schon die Teilnahme an den Österreichischen Meisterschaften als großer Erfolg zu werten, schießen doch beide erst seit einem Jahr bei Wettkämpfen mit. Somit war auch klar, dass sie mit der Spitze in Österreich noch nicht ganz mithalten können. Am Ende belegten Elia Schuchter Rang 15 und Fabian Kluibenschädl Rang 19. Für beide aber trotzdem ein tolles Erlebnis und die Möglichkeit, Wettkampfluft bei einer wirklich großen Veranstaltung zu schnuppern.
Fazit
Mit 6 Startern war die Gilde Roppen so stark wie noch nie bei Österreichischen Meisterschaften vertreten. Mit insgesamt 4 Medaillen, davon zwei Einzelmedaillen wurde das sensationelle Ergebnis vom Vorjahr sogar noch einmal übertroffen. Somit kann an der Stelle nur wiederholt werden, was wir letztes Jahr schon geschrieben haben: unsere „Jungen“ gehören inzwischen zur absoluten Spitze im Österreichischen Schießsport und auch das Motte für heuer lautet: Nächstes Jahr wieder!