Meyton Cup 2018
Vom 19. bis zum 23. Jänner fand am Bundesleistungszentrum Innsbruck der traditionelle Meyton Cup, ein internationaler Wettkampf (IWK) für Luftgewehr und Luftpistole, statt. Mit über 300 Startern aus insgesamt 20 Nationen war das Starterfeld so groß wie noch nie. Entsprechend groß war auch die Leistungsdichte, welche heuer gezeigt wurde. Die größten Abordnungen stellten Russland vor der Tschechischen Republik und Singapur.
Unsere Gilde war diesmal „nur“ mit 4 Startern vertreten. In der Damenklasse wurden Marie-Theres und Katharina Auer vom Österreichischen Schützenbund nominiert, wobei Marie-Theres aufgrund einer Semesterklausur nur einen der beiden Wettkämpfe bestreiten konnte. Norbert Stefani in der Klasse Master 2 und Hans-Hermann Auer in der Klasse Master 1 komplettierten unser kleines Aufgebot.
Masterklassen
Wie immer machten die Masterklassen den Anfang. Mit 391,6 Ringen schrammte Norbert in der Klasse Master 2 knapp am Podest vorbei und musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Hans-Hermann durfte sich nach langer Durststrecke wieder einmal über einen schönen Erfolg freuen: er belegte mit 397,8 Ringen in der Klasse Master 1 den dritten Rang und holte somit die Bronzemedaille.
Der zweite Wettkampf in den Masterklassen musste heuer gestrichen werden. Einerseits müssen die Frauen und Juniorinnen seit Anfang des Jahres anstelle von 40 Schuss ein 60-Schussprogramm absolvieren und andererseits hat die ISSF heuer mit dem Mixed-Team Bewerb einen zusätzlichen Wettkampf in das Luftgewehrprogramm aufgenommen. Der längeren Wettkämpfe bei den Frauen und der neue Bewerb in Kombination mit dem Rekordteilnehmerfeld brachte die Organisatoren ziemlich in Bedrängnis, den Bewerb innerhalb von 5 Tagen unterzubringen.
Frauen
Der Meyton Cup war der erste internationale Bewerb, bei dem die Frauen so wie die Männer ein 60-Schussprogramm absolvieren mussten. Vor diesem IWK konnte niemand wirklich einschätzen, wie weit die bisherigen Ergebnisse nach 40 Schuss auf 60 Schuss umlegbar sein werden. Es gab Stimmen, die meinten, die Frauen werden abfallen. Ganz einfach, weil sie so lange Wettkämpfe nicht gewohnt sind. Die Bewerbe in Innsbruck zeigten aber, dass genau das nicht der Fall ist. Die Frauen war problemlos in der Lage, ein absolutes Topniveau auch über 60 Schuss zu halten. Somit wurde heuer nicht nur das zahlenmäßig größte Teilnehmerfeld verzeichnet, sondern auch die Ergebnisse waren absolute Weltklasse. Für das Finale der besten 8 Schützinnen waren am ersten Tag 625,9 Ringe, am zweiten Tag 625,5 Ringe notwendig.
Unsere Starterinnen konnten in diesem Jahr beim Kampf um die Finalplätze nicht wirklich mitreden. Marie-Theres kämpft nach wie vor mit Problemen in ihrer Schusshand. 622,2 Ringe waren zwar ein weiteres B-Limit, in der Gesamtwertung belegte sie damit aber lediglich Rang 23. Bedenkt man, dass sie dabei auf ganze Ringe ein Ergebnis von 595 und somit in 60 Schuss lediglich 5 Neunerwertungen erzielt hat, kann man vielleicht einschätzen, auf welchem Level da geschossen wurde.
Im letzten Jahr konnte Katharina am zweiten Wettkampftag Silber holen. Danach machte sie berufsbedingt ein Jahr freiwilligen Pause im ÖSB-Kader. Ein Jahr keine Wettkämpfe in dieser Kategorie führten bei ihr aber dazu, dass ihr im Moment noch die notwendige Routine fehlt um mit dem Druck und der Nervosität bei solch großen Wettkämpfen umzugehen. Mit 619,5 Ringen (592 auf Ganze) landete sie im ersten Wettkampf auf Rang 30. Am zweiten Wettkampftag erging es ihr nicht wirklich besser: 619,8 (593) Ringe reichten nur für Rang 29.
Fazit
Auf nationaler Ebene wären die Ergebnisse unserer Frauen absolute Topergebnisse. In einem solch starken internationalen Feld hat es diesmal jedoch nicht ganz gereicht, um im Kampf um die Finalplatzierungen mitzumischen. Die Wettkämpfe haben aber auch gezeigt, dass der Abstand zur Spitze nicht wirklich groß ist. Beide Schützinnen blicken optimistisch auf die nächsten internationalen Einsätze.
Wie schon im letzten Jahr musste sich Norbert auch heuer wieder mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Dass sich die Schützengilde Roppen aber auch heuer wieder über einen Podestplatz freuen darf, dafür sorgte diesmal Hans-Hermann mit Rang 3.