Landesligastart 2018/2019
Den Start in die Landesligasaison 2018/2019 musste unser Team am vergangenen Samstag stark ersatzgeschwächt antreten. Marie-Theres macht ein Auslandssemester in London und Johannes musste berufsbedingt kurzfristig absagen. So kam neben unserem Routinier Norbert Stefani die junge Hanna Köll zu ihrem ersten Landesliga-Einsatz. Vor allem für Hanna keine leichte Aufgabe, wartete doch gleich zu Beginn mit Söll der haushohe Favorit und somit der wohl schwerste Brocken.
Runde 1
Nachdem Söll in Bestbesetzung antreten konnte, war die Ausgangsposition klar: wenn überhaupt, dann hatte am ehesten Katharina Auer auf Position 1 die Chance, den einen oder anderen Punkt zu holen. Mit Georg Zott stand ihr ein Gegner auf Augenhöhe gegenüber und jede Kleinigkeit kann in dieser Begegnung über Sieg oder Niederlage entscheiden. Auf den restlichen Positionen ist – wenn es nach der Papierform abläuft – nichts zu holen.
Auf Position 1 entwickelte sich dann auch das erwartet enge Duell. Am Ende wurden die Punkte mit einem 394:394 geteilt, wobei Katharina in der letzten Serien noch einmal einen 100-er schießen musste, um diesen einen Punkt zu holen. Auf Position 2 lieferte Franziska Stefani mit 388 Ringen ein sehr gutes Ergebnis ab. Gegen die 396 Ringe ihrer Gegnerin war sie an dem Tag aber machtlos. Auch auf Position 4 konnte Norbert mit seinen 374 Ringen zufrieden sein, konnte aber seiner Gegnerin, die 384 Ringe ablieferte, in keiner Phase des Wettkampfs gefährlich werden.
Spannend war, wie es Hanna bei ihrem ersten Landesliga-Einsatz ergehen wird. Einen Wettkampf in dieser Größenordnung hatte sie bisher noch nie geschossen. Entsprechend nervös startete sie in ihre Begegnung. Mit 91 Ringen in Serie eins lag sie sofort sieben Ringe hinter ihrem erfahrenen Gegner zurück, der mit 98 Ringen startete. Danach bekam Hanna aber ihre Nervosität immer besser in den Griff. Mit 97, 96 und zum Schluss sogar 98 Ringen überraschte sie Freund und Feind und erzielte mit 382 Ringen ein Traumergebnis. Ein Ergebnis, welches sowohl vom Landessportleiter erfreut zur Kenntnis genommen wurde, als auch ihrem Gegner höchsten Respekt abverlangte. Damit konnte sie den Rückstand in der Endabrechnung sogar auf vier Ringe reduzieren.
Obwohl alle vier Schützen sehr gute Ergebnisse abgeliefert hatten, siegte Söll am Ende dann doch erwartungsgemäß mit 9:1 Punkten.
Runde 2
In Runde 2 wartete mit Hötting dann ein deutlich leichterer Gegner, wobei gerade die Partien gegen solche vermeintlich „leichten“ Gegner sehr häufig am unangenehmsten zu schießen sind. Einerseits ist die eigene Erwartungshaltung sehr hoch und andererseits haben diese Gegner in aller Regel nichts zu verlieren und können befreit loslegen.
Auf Position eins fiel Katharina zwar mit 391 Ringen gegenüber der vorherigen Runde ein wenige ab, trotzdem hatte ihr Gegner von Anfang an keine Chance. Am Ende gingen die ersten beiden Punkte mit 391:383 Ringen ganz klar an Roppen. Auf Position 2 bekam Franziska dann Probleme mit der zur Verfügung stehenden Schießzeit. Am Ende konnte sie die letzten paar Schüsse nicht mehr in Ruhe abgeben, sondern musste unter enormen Zeitdruck schießen. Dadurch schlichen sich natürlich einige Fehler ein. Fehler, die sich dann in der Endabrechnung rächten: mit 379 Ringen blieb sie nicht nur deutlich unter ihren Möglichkeiten, sondern musste sich damit auch ihrer Gegnerin um 2 Ringe geschlagen geben.
Spannend war, wie sich Hanna nach ihrem sensationellen Einstieg im zweiten Durchgang schlagen wird. Erwartungsgemäß setzte sie sich noch mehr unter Druck, was unweigerlich dazu führte, dass sich auch bei ihr die einen oder anderen Fehler einschlichen. Am Ende erzielte sie mit 373 Ringen ein tolles Ergebnis. Blieb nur die Frage, was ihr Gegner machen wird. Der war zu Beginn der Serie laut Hochrechnung, die am Schießstand auf mehren Bildschirmen angezeigt wird, klar voraus. Hanna hatte aber den Vorteil, deutlich schneller abgeschossen zu haben. Ein großer Vorteil, wie sich sehr schnell zeigte. Nur sehr erfahrene Schützen sind in der Lage, in einer solchen Situation das Ergebnis des Gegners auszublenden und gleich konzentriert weiter zu schießen. Ihr Gegner konnte das nicht und begann mit Fortdauer seiner Serie immer mehr zu rechnen, was er noch unbedingt treffen muss. Ein fataler Fehler, der dazu führte, dass er letztendlich zwei Ringe hinter Hanna blieb. Somit hatte sie bereits in ihrer zweiten Begegnung die ersten Punkte für unsere Gilde geholt.
Auf Position 4 spielte Norbert seine ganze Routine aus. Er konnte schon recht früh einen Vorsprung von ein paar Ringen heraus schießen. Ein Vorsprung, den er bis zuletzt nicht mehr abgabt. Mit 374:371 holte auch er zwei Punkte für Roppen.
Nachdem auch die Mannschaftspunkte an unser Team gingen, konnte sich die Mannschaft über ein verdientes 8:2 freien.
Fazit
Nachdem unser Team ersatzgeschwächt antreten musste und in der ersten Runde mit Söll gleich das größte Kaliber wartete, muss man mit Zwischenrang 7 nach den ersten beiden Runden vollauf zufrieden sein. Nachdem unsere Mannschaft auch in den nächsten Runden nicht in stärkster Besetzung antreten wird können, wird das realistische Ziel wohl nur die eine oder andere Rangverbesserung sein können. Ein echter Lichtblick war die Leistung der jungen Hanna Köll, die für ihre Leistung von allen Seiten Respekt und Anerkennung erhalten hat.