Erlebnis Landes-Gilden-Cup

Foto: Schützengilde Wattens
Vom 26.03. bis 29.03.2014 fand der 3. Tiroler Landes-Gilden-Cup in Wattens statt. In die Überschrift hat sich übrigens kein Tippfehler eingeschlichen: die Teilnahme an dieser Veranstaltung war tatsächlich ein faszinierendes Erlebnis. Der Landes-Gilden-Cup ist wohl eine der spektakulärsten Veranstaltungen im Tiroler Schießsport. 12 Jugendmannschaften und 41 Mannschaften in der allgemeinen Klasse stellten an den 3 Tagen ihr Können unter Beweis, wobei jede Mannschaft aus acht Schützen besteht.
Bei einem normalen Wettkampf wird darauf geachtet, dass in der Schießhalle Ruhe herrscht, damit sich die Schützen konzentrieren können. Nicht so beim Landes-Gilden-Cup: die Halle wird von mächtigen Lautsprechern mit dröhnender Musik beschallt. Die Schützen marschieren unter Applaus einzeln im Scheinwerferlicht durch Trockeneisnebel in die Schießhalle und werden dabei dem Publikum vorgestellt. Drei Moderatoren kommentieren den kompletten Wettkampf mittels Mikrofon direkt von der Feuerlinie aus, bewegen sich dabei zwischen den Schützen und unterhalten sich bei der Gelegenheit immer wieder mit diesen. Das Publikum auf der Tribüne wird dabei laufend animiert, die Schützen lautstark anzufeuern. Diese Anfeuerung passiert auch mit Trommeln, Ratschen, Kuhglocken und Sirenen. Eine Kulisse, bei der auch erfahrenen Schützen zeitweise die Nerven zu flattern beginnen. So ist es nicht verwunderlich, dass – obwohl die komplette Tiroler Elite im Schießsport am Start war – insgesamt nur 14 Ergebnisse mit 390 oder drüber erzielt wurden.
Die einzelnen Schüsse werden alle auf 3 große Leinwände übertragen, zudem wird jedes Zwischenergebnis bekannt gegeben und kommentiert. Erzielt ein Schütze eine 10,8, eine 10,9 oder schafft in einer Zehnerserien einen 100-er, gibt es für diesen Schützen eine eigene „Laola Welle“. Kommt ein Schütze in die Nähe eines 100-ers, wird für den 10 Schuss von den Moderatoren und dem Publikum lautstark und unter kräftigem Applaus ein 10-er gefordert. Eine Nervenanspannung, mit der nur ganz wenige Schützen fertig wurden.
Nach dem 19. Rang beim 2. Gilden-Cup 2011 konnte die Schützengilde Roppen heuer den tollen 11. Platz erreichen. Nur 1 Ring hat gefehlt, um es unter die Top 10 zu schaffen. Für Roppen am Start waren Katharina Auer, Marie-Theres Auer, Franziska Stefani, Johannes Stefani, Norbert Stefani, Hans-Hermann Auer, Arabella Schauer und unser OSM Gebhard Ennemoser.
Als krönender Abschluss des Landes-Gilden-Cup findet traditionell der Ländervergleichskampf Tirol gegen Oberösterreich statt. Dabei stehen sich die beiden stärksten Bundesländer im Österreichischen Schießsport gegenüber. Jedes Bundesland stellt jeweils 2 Herren, Frauen, Junioren männlich und Junioren weiblich, welche um Punkte für ihr Bundesland kämpfen. Dieser Wettkampf wurde ebenfalls von den Moderatoren lautstark kommentiert und die Schützen vom Publikum kräftig angefeuert. Der Unterschied zum Gilden-Cup: hier wurde – ähnlich wie bei der Landesliga – Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau im direkten Duell um Punkte gekämpft. Auch bei diesem Wettkampf war die Gilde Roppen vertreten: bei den Frauen wurde Katharina aufgrund ihrer konstanten Leistung während der laufenden Saison auf Position 1 für das Tiroler Team nominiert. Eine große Auszeichnung, gleichzeitig aber auch eine mindestens genauso große Herausforderung. Und diese Herausforderung hat sie mit Bravour gemeistert. Mit 389 Ringen blieb sie zwar ein wenig unter ihrer gewohnten Leistung, in Anbetracht der speziellen Bedingungen aber trotzdem eine sehr gute Leistung. Ihre Gegnerin konnte nur die ersten 15 Schuss mithalten, danach hatte Katharina das Duell jederzeit ganz klar im Griff und konnte letztendlich zwei Punkte zum 12:6 Sieg der Tiroler Mannschaft beitragen. Mit diesem Ergebnis hat sie zudem das zweitbeste Ergebnis der Tiroler Schützen erzielt.
Wir hoffen, dass es bald den nächsten Landes-Gilden-Cup gibt. Bei diesem Spektakel wird die Schützengilde Roppen unter Garantie wieder dabei sein.