Erfolgreiche WM-Qualifikation
In den vergangenen Wochen kämpften Österreichs Armbrustschützen um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2019, welche vom 12. bis zum 18. August in Ulyanovsk (Russland) stattfinden wird. Heuer ging es allerdings nicht nur darum, die notwendigen Limits für die Nominierung zu erzielen: nachdem der Österreichische Schützenbund die finanziellen Mittel für die Sparte Armbrust drastisch reduziert hat, werden in diesem Jahr lediglich zwei Sportler auf Kosten der Schützenbundes nach Russland reisen. Die restlichen Schützen können – falls sie die vorgeschriebenen Limits erreichen – auf eigene Kosten zur Weltmeisterschaft fahren. Dabei fallen für Flug, Übergepäck (Armbrust und Ausrüstung), Hotel, Verpflegung, Visum, Startgebühren usw. doch recht erhebliche Kosten an. Ein Umstand, welcher den Druck auf die Athleten noch einmal erhöht hat.
Bewerb 10 Meter
Gestartet wurde mit der Qualifikation für den Bewerb 10 Meter. Im Oberösterreichischen Perg mussten innerhalb von 2 Tagen drei Wettkämpfe absolviert werden. Der Druck, welcher auf alle Starter lastete, schlug sich auch auf die erzielten Ergebnisse nieder. Kaum ein Schütze konnte sein Maximum abrufen. Lediglich unsere Katharina Auer zeigte schon in der ersten Serie, wer im Moment in Österreich das Maß der Dinge mit der 10m Armbrust ist. Mit 390 Ringen setze sie sich an die Spitze der Rangliste. Und diese Spitzenposition ließ sie sich auch in den restlichen beiden Durchgängen nicht mehr nehmen, auch wenn sie mit 388 und 383 nicht wirklich überzeugen konnte. Mit 2x A-Limit und einem B-Limit lag sie nach der Qualifikation 10m an der Spitze der Rangliste und war somit die erste Anwärterin für einen ÖSB Startplatz.
Weniger gut startete Marie-Theres Auer in die Qualifikation: mit 378 Ringen war sie weit von ihren Möglichkeiten entfernt. Mit 383 und 386 schaffte sie dann doch noch problemlos die notwendigen Limits, um zumindest die Startberechtigung zu erlangen. Damit stand einer Teilnahme auf eigene Kosten nichts mehr im Wege.
In der Mastersklasse (Senioren) versuchte Hans-Hermann Auer sein Glück. Obwohl nur ein einziger Wettkampf wirklich nach Wunsch lief, schaffte er das notwendige Limit und somit die Berechtigung, auf eigene Kosten zur WM zu fahren.
Bewerb 30 Meter
In der Qualifikation 30 Meter mussten die Schützen in Graschnitz (Steiermark) an drei Tagen 3 Wettkämpfe absolvieren. Bisher war die 30m Armbrust in unserer Gilde kein Thema. Ganz einfach, weil uns die räumlichen Möglichkeiten fehlen, diese Disziplin zu schießen. Diese Möglichkeiten stehen Katharina aber inzwischen in München sehr wohl zur Verfügung. Daher hat sie sich heuer erstmals über diese Disziplin getraut. Der größte Unterschied zur Disziplin 10 Meter besteht neben der größeren Distanz darin, dass beim Bewerb 30m sowohl stehend als auch kniend geschossen wird. Ein Wettkampf besteht dabei zuerst aus 30 Schuss stehend und anschließend noch 30 Schuss kniend.
Obwohl sie das Training erst wenige Wochen vor der Qualifikation aufnehmen konnte, überzeugte sie bei der Qualifikation auf Anhieb. Mit 550 Ringen verfehlte sie zwar im ersten Durchgang das B-Limit noch knapp. In den folgenden Wettkämpfen konnte sie sich aber jeweils steigern und mit 560 und 562 Ringen erzielte sie 2x ein A-Limit. Damit war klar, dass er erste vom ÖSB finanzierte Startplatz an Katharina ging.
Fazit
Das Aufgebot des ÖSB für die Weltmeisterschaft in Russland wird mit nur 7 Startern so klein wie noch nie ausfallen. 4 Frauen, 2 Männer und ein Starter bei den Senioren werden die Österreichische Fahne hoch halten. Auch wenn die Finanzierung für die Teilnahme von Marie-Theres und Hans-Hermann erst noch gesichert werden muss, kann die Schützengilde Roppen mit Stolz vermelden, dass drei dieser 7 Starter von unserer Gilde gestellt werden.
Die Schützengilde Roppen wünscht allen drei Schützen gut Schuß und viel Glück in Russland.