Marie-Theres ist Tiroler Meisterin
Bei der Tiroler Landesmeisterschaft der Stehend-Bewerbe am 09.03.2014 am Landeshauptschießstand in Innsbruck war unsere Gilde mit 7 Startern vertreten. Neben den begehrten Titeln des Tiroler Meisters ist diese Veranstaltung traditionell die letzte Gelegenheit, sich für die Österreichischen Meisterschaften zu qualifizieren. Bei dieser Staatsmeisterschaft hat jedes Bundesland nur eine sehr begrenzte Anzahl von Startplätzen pro Klasse zur Verfügung. Das sind – je nach Klasse – zwischen 4 und maximal 6 Startplätze. Nachdem Tirol im Schießsport seit Jahren das stärkste Bundesland in Österreich ist, sind die Startplätze daher in Tirol besonders heiß umkämpft. Zusätzlich zu den Startplätzen geht es auch noch um die Nominierung in die jeweilige Landesmannschaft. Bei der Staatsmeisterschaft wird auch der Mannschaftstitel vergeben, wobei jedes Bundesland pro Klasse ein Mannschaft bestehend aus 3 Schützen nominiert.
Ausgangslage
Die Ausgangslage vor der Tiroler Meisterschaft konnte spannender nicht sein. In der Frauenklasse hatte Katharina Auer ihren Startplatz für die Staatsmeisterschaft bereits fix. Da Tirol derzeit 5 Kaderschützinnen stellt, ist das „Leiberl“ für die Mannschaft gerade in Tirol einerseits sehr begehrt und andererseits extrem schwierig zu erreichen. Vor der Landesmeisterschaft war Katharina in der internen Reihung zwar an 4. Stelle (hatte also die ersten Kaderschützinnen schon überholt), um in die Mannschaft zu kommen, musste sie aber zumindest eine weitere Konkurrentin überholen.
Bei den Juniorinnen hatte Marie-Theres Auer ebenfalls ihren Startplatz bereits fix und war als Nummer 2 auch schon im Bereich der Mannschaft. Der Platz war aber noch nicht abgesichert und hinter ihr lauerten noch einige Spitzenschützinnen. Noch mehr unter Druck stand Franziska Stefani: sie lag in der Zwischenwertung auf Platz 5 – dem letzten Startplatz in dieser Klasse. Den galt es durch ein entsprechendes Ergebnis noch abzusichern. Ein ähnliches Bild gab es auch bei den Junioren: Johannes Stefani hatte in der Zwischenwertung ebenfalls einen Startplatz, musste aber auch diesen noch durch eine Topleistung verteidigen.
Der Wettkampf
Den Anfang machten traditionell die Senioren. In der Klasse Senioren 1 wurde Norbert Stefani mit 376 Ringen zwar eindeutig unter Wert geschlagen, konnte mit Rang 11 aber einen schönen Achtungserfolg erringen.
Bei den Jungschützen weiblich erreichte Arabella Schauer mit 365 Ringen Rang 15. Bei den Jungschützen männlich musste Raphael Kluibenschädl mit 348 Ringen der speziellen Atmosphäre und letztendlich auch seinen Nerven Tribut zollen und erreichte damit Rang 21. Für beide war aber von Anfang an klar, dass diese Meisterschaft hauptsächlich dazu dient, Erfahrung bei solch großen Wettkämpfen zu sammeln.
Unsere Spitzenschützen
In der Frauenklasse war das Ziel für Katharina von Anfang an klar: Sprung unter die ersten 3 der Qualifikation und somit der begehrte Platz in der Tiroler Mannschaft bei der Staatsmeisterschaft. Dazu musste sie aber der Kaderschützin (und Tiroler Sportlerin des Jahres 2011) Franziska Peer mindestens 5 Ringe abnehmen. Und dieses Ziel erreichte sie beeindruckend: mit 415.0 Ringen erreichte sie das beste Vorkampfergebnis aller Frauen und nahm ihrer direkten Konkurrentin um den Mannschafts-Platz dabei nicht weniger als 9,5 Ringe ab. Der Platz in der Mannschaft war somit gesichert. Im Finale war sie dann leider vom Pech verfolgt und verfehlte eine Medaille um 0,1 Ringe.
Bei den Junioren weiblich erreichten sowohl Marie-Theres mit 404,8 Ringen als 2. als auch Franziska mit 401,8 Ringen als 6. das ersehnte Finale der besten 8. Für Marie-Theres bedeutete dieses Ergebnis die Festigung von Platz 2 in der Qualifikation und somit den fixen Mannschafts-Platz, Franziska konnte durch dieses tolle Ergebnis den Ansturm ihrer Konkurrentinnen souverän abwehren und das begehrte Ticket zur Staatsmeisterschaft lösen. In der Klasse Junioren weiblich werden bei der Staatsmeisterschaft somit gleich zwei Sportschützinnen der Schützengilde Roppen am Start sein!
Im Finale hatte Franziska dann leider einen unglücklichen Start und musste als 8. ausscheiden. Auch der Start von Marie-Theres verlief nicht nach Wunsch und sie musste kurzzeitig sogar dagegen kämpfen, gleich nach ihrer Freundin als 7. auszuscheiden. Aber im Laufe des Finales kam sie immer besser in den Wettkampf und konnte dabei ihre große Erfahrung ausspielen. Mit einer 10,9, 2x 10,7 und einer 10,6 in Serie übernahm sie die Führung. Nach 18 Finalschüssen führte sie 1,5 Ringe vor der EM-Starterin Maria Weiskopf aus Kirchbichl. Diesen Vorsprung konnte sie dann letztendlich glücklich aber verdient verteidigen und errang somit den Titel der Tiroler Meisterin.
Im letzten Durchgang startete Johannes Stefani ziemlich nervös in seinen Wettkampf. Aus diesem Grund blieb er in den ersten 4 Zehnerserien deutlich unter seinen bisher gezeigten Leistungen. In den letzten beiden Zehnerserien (Junioren männlich und Männer schießen 60 Schuss) packte er aber seine wohl größte Stärke aus: ein unglaublich starkes Finish! Mit einer 98-er und einer 99-er Serie kämpfte er sich noch auf Platz 10 vor. Das reichte zwar nicht für einen Platz im Finale, die Qualifikation für die Staatsmeisterschaft hatte er damit aber fixiert. Und das in einer Klasse, in der Tirol gleich 4 Kaderschützen stellt. Ein super Erfolg.
Bei den Österreichischen Meisterschaften im Sportschießen vom 10. bis 13.4.2014 in Krieglach (Steiermark) werden somit gleich 4 Mitglieder der Schützengilde Roppen am Start sein. Wir wünschen alles Gute und drücken die Daumen!