IWK München 2016
Vom 28. bis zum 31. Jänner fand in München der weltgrößte internationale Wettkampf (IWK) mit Luftgewehr und Luftpistole statt. Athleten aus 52 Nationen kämpften um die Medaillen, wobei in jeder Klasse zweit Wettkämpfe ausgetragen wurden. Pro Nation und Klasse sind maximal 4 Schützinnen oder Schützen startberechtigt. Der Österreichischen Schützenbund hat in der Frauenklasse so wie im Vorjahr unser Aushängeschild Katharina Auer entsandt.
Hatte Katharina im Vorjahr noch zu viel Respekt vor der internationalen Top-Elite gezeigt, wollte sie heuer unbedingt beweisen, dass sie inzwischen zu eben dieser Elite aufgeschlossen hatte. Das hoch gesteckte Ziel war, im ungemein starken Teilnehmerfeld von 101 Schützinnen einen Platz im ersten Viertel (Top 25) zu erreichen.
Der Start in den ersten Wettkampf verlief dann doch verkrampfter, als sie sich das vorgenommen hatte. Mit 102,3 Ringen (98 auf ganze Ringe) in Serie 1 lag sie im abgeschlagenen Feld. Im Verlauf des Wettkampfs schaffte es Katharina aber, sich immer mehr zu konzentrieren. 104,3 und ausgezeichnete 105,1 Ringe in den Serien 2 und 3 (jeweils saubere „100-er“) spülten sie im der Zwischenwertung immer weiter nach vorn. Noch einmal 104.2 Ringe in Serie 3 (99 auf ganze Ringe) ergaben dann ein ausgezeichnetes Endergebnis von 415,9 (397) Ringen. Damit war sie die mit Abstand beste Österreicherin in diesem Durchgang und belegte den 21. Rang. Ziel erreicht! Auf den Einzug in das begehrte Finale (Rang 8) fehlten ihr gerade mal 0,7 Ringe. Auf einen Platz in den Top 10 fehlten 0,5 Ringe. Mit einem weniger nervösen Start wäre an dem Tag beides problemlos machbar gewesen.
Mit diesem Ergebnis hat Katharina bewiesen, dass sie tatsächlich zur internationalen Spitze aufgeschlossen hat. Was ihr noch fehlt, ist die Erfahrung, um bei Wettkämpfen in dieser Dimension einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht von der Kulisse und dem Druck beeindrucken zu lassen.
Dass ihr genau diese Erfahrung noch fehlt, hat sich dann am zweiten Wettkampftag schmerzhaft gezeigt. Mit dem Wissen im Hinterkopf, das Potential für ein Finale bei einer solchen Veranstaltung zu haben, schaffte sie es den ganzen Wettkampf nicht, die notwendige Lockerheit zu finden. 409,5 (392) Ringe wäre zwar auf nationaler Ebene ein solides Ergebnis, bei diesem Bewerb reichte das gerade einmal für Rang 78 unter 101 Starterinnen.
Zusammenfassend darf man aber sagen, dass Katharina wieder einmal gezeigt hat, welches Potential in ihr steckt. Im ersten Wettkampf konnte sie sich im ersten Viertel der Weltspitze mit dem Luftgewehr platzieren. Die Schützengilde Roppen gratuliert recht herzlich und drückt jetzt schon die Daumen für die nächsten internationalen Auftritte. Die wird sie gemeinsam mit ihrer Schwester Marie-Theres bei der Pannonia Throphy im burgenländischen Neusiedl am See haben.